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Les Fleurs du Mal  /  Correspondences

Barbara Luisi

Martina Mikulka


Vernissage 28.2.2025, 19:00 Uhr
Geöffnet 1. und 2.3., 6. bis 8.3., 11. und 12.3. 2025

jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr,
oder nach Vereinbarung


Barbara Luisi

Fotografin und Geigerin, geboren 1964 in München, lebt nach zehn Jahren in New York City nun zwischen Wien und Venedig. Ihre Arbeiten auf Papier und Seide zeigen einen intimen poetischen Blick auf die Natur und den menschlichen Körper. Sie stellt in Galerien und Museen auf der ganzen Welt aus, ihre Werke befinden sich in zahlreichen Museums- und Privatsammlungen. Sie hat ausserdem kürzlich ihre zweite klassische Solo-CD herausgebracht und bisher

5 Fotobücher veröffentlicht: Nude Nature (Böhlau, 2008), Glühende Nacht (Böhlau, 2009), Pearls, Tears of the Sea (Böhlau, 2011), Dreamland (Contrasto, 2014), La Rose et l" Olivier (Elzeviro Editions 2022) - www.barbaraluisi.com


Martina Mikulka

Martina Mikulka ist in Wien aufgewachsen. Nach dem Diplom in Grafik Design an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien hat sie viele Jahre in Boston, USA gelebt und als Art Director in verschiedenen Werbeagenturen gearbeitet. Zur Fotografie fand sie erst nach ihrer Rückkehr nach Wien mit einer Ausbildung in Künstlerische Fotografie bei Friedl Kubelka und FotoK. 2021 hat sie ein Studium in Kunstgeschichte, BA an der Universität Wien abge-schlossen. Zur Zeit widmet sie sich neben der künstlerischen Tätigkeit dem Masterstudium in Europäischer Ethnologie. Martina Mikulka ist Mitglied im Künstlerhaus, Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs. - www.martinamikulka.com



Martina Mikulka - Zitat:
„In meinen fotografischen Arbeiten verarbeite ich oft Erlebtes oder Erinnertes. So haben meine Fotos oft einen dokumentarischen oder ethnologischen Zugang oder ‚touch‘. Die Kulturwissenschaften verwenden den Begriff ‚teilnehmende Beobachtung‘, so würde ich meine Arbeiten auch einordnen. Zum Thema ‚Blumen‘ kam ich während der Pandemie. Man konnte nicht viel im Freien unternehmen und so begann ich Blumen zu fotografieren und sah ihnen beim Verwelken zu. Schön finde ich die abstrakte Qualität der Fotos. Diese Qualität und das Plakative der Motive brachte mich auf die Idee, die einzelne Teile auszuschneiden und neu zu arrangieren. So entstanden einige ganz altmodische, händisch aufgeklebte Collagen.

In den kurzen Videos ‚Wolken-Wasser-Wald‘ habe ich beobachtet, was passiert, wenn nichts passiert? Mit diesem einfachen Rahmen versuche ich die Erwartungshaltung zu hinterfragen, die man an ein Video im Vergleich zu einem Foto hat. Für mich veränderte sich meine Erwartung, das etwas passieren könnte und dass ich mit sehr viel mehr Intensität ‚schaute‘. Unsere Aufmerksamkeitsspannen werden immer kürzer, aber in meinem Projekt versuche ich die Aufmerksamkeit, den Blick zu konzentrieren.“

Barbara Luisi: Das Gedicht „Correspondances“ von Charles Baudelaire aus „Les Fleurs du Mal“ (1857) drückt auf klare Weise aus, was meine Arbeiten hat entstehen lassen.


La Nature est un temple ou de vivants piliers
Laissent parfois sortir de confuses paroles;
L’homme y passe a travers des forets de symboles
Qui l’observent avec des regards familiers.

Commes de longs echos qui de loin se confondent
Dans une tenebreuse et profonde unite,
Vaste comme la nuit et comme la clarte,
Les parfums, les couleurs et les sons se repondent.

Il est des parfums frais comme des chairs d’enfants,
Doux comme les hautbois, verts commes les prairies,
–Et d’autres, corrompus, riches et triomphants,

Ayant l’expansion des choses infinies,
Comme l’ambre, le musc, le benjoin et l’encense,
Qui chantent les transports de l’esprit et des sens.


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Aus der Natur belebten Tempelbaun
Oft unverständlich wirre Worte weichen ·
Dort geht der Mensch durch einen Wald von Zeichen
Die mit vertrauten Blicken ihn beschaun.

Wie lange Echo fern zusammenrauschen
In tiefer finsterer Geselligkeit ·
Weit wie die Nacht und wie die Helligkeit
Parfüme Farben Töne Rede tauschen.

Parfüme gibt es frisch wie Kinderwangen
Süss wie Oboen grün wie eine Alm –
Und Andre die verderbt und siegreich prangen

Mit einem Hauch von unbegrenzten Dingen ·
Wie Ambra Moschus und geweihter Qualm
Die die Verzückung unsrer Seelen singen.

(deutsch von Stefan George)

„La mia Terra“  Arbeiten auf Papier und Seide -  Meine Auseinandersetzung mit Apulien ist ein Abschied. Ein Abschied

von der Gegend, der dort heimischen Natur, von der Erde und den Gerüchen, Ein Abschied von den langen Sommern dort und den Erinnerungen. Ich habe mich bewusst inmitten und hinter der Natur verborgen, wollte ein letztes Mal eins mit ihr werden. Es ist ein schwerer, melancholischer Abschied.

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„L’Arco del Tempo“  Arbeiten auf Seide - Die Rose im Zyklus ihres Lebens. Welcher Moment ist der Schönste im Leben einer Rose – eines Lebewesens – einer Frau ? Was bedeutet Jugend, Alter, Frische, Reife?